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The Green Man

Im Prinzip gibt es den Grünen Mann seit Anbeginn der menschlichen Geschichte. Die ältesten Darstellungen findet man in Höhlenmalereien. Seitdem gibt es ihn über die ganze Erde verteilt in fast allen Kulturen, vor allem in den Mythologien Europas, Asiens und Nord-Amerikas. 

Er scheint ein Ursymbol zu sein, ein Archetypus, und verdeutlicht die Seele und Intelligenz der Natur.

Steinzeit

Aus der Steinzeit heraus wurde er als eine Art Fabelwesen dargestellt - eine menschliche Figur mit Blätter, Ästen, oft auch mit Geweih oder Hörnern. Eine uralte Symbolik für die Verbundenheit mit der Natur.
Mache meinen, dass aus dem „Gehörnten“ auch die Darstellung des Teufels abzuleiten ist, aber diese - wie viele anderen Ableitungen - wurden nicht belegt und durch viele Jahrhunderte und Kulturen vermischt. Vor allem durch die Christianisierung bekam das heidnische Brauchtum wie bei der Hexenverfolgung einen bösen Beigeschmack angehängt, der ihm bis heute zu Unrecht anhaftet.

Kelten

Auch wie der Grüne Mann in der keltischen Kultur verehrt wurde, kann man heute nicht mehr mit Gewissheit nachvollziehen. Die keltische Sage beschreibt den Grünen Mann als Vegetationsgott und Geliebten der Erdgöttin. Vielleicht ein Grund, warum es so wenige Darstellungen von Grünen Frauen gab. Das Gegenüber des Grünen Mannes war die Erdgöttin. 

Mittelalter und Gotik

Die Symbolik des Grünen Mannes wurde in den Jahrhunderten immer wieder aufgegriffen. Seit dem Mittelalter gibt es ihn als Darstellungen in Kirchen und alten Gebäuden. Oft alt Kapitell oder Schlusssteine unter Bögen. In der Gotik wurde er auch als Groteske genutzt, ähnlich wie die Gargoyles, die als hässliche, aber treue Beschützer das Böse fern halten sollten. 

Kunststile

Im Deutschen ist er eher als dekoratives oder architektonisches Stilmittel unter dem Begriff Blattmaske bekannt. Es gibt ihn zum Beispiel unter dem Bamberger Reiter oder im Dresdner Zwinger.
Er fand Einzug in viele Kunststile wie etwa der Renaissance: Michelangelo, Mantegna und Donatello stellten ihn dar. 
Mit dem Jugendstil und der Beschäftigung mit der Flora und Fauna wurde der Grüne Mann als Thema wieder aktuell. Man findet ihn noch heute in ganz Europa als Schmuckelement an Häusern aus dieser Epoche bis hinein in die frühen 1930er-Jahre. 

Kulturgeschichte 

Neben der Architektur, dem Design und der Kunst gibt es den Grünen Mann aber auch in Kulturgestalten wie Jack the Green, manche sehen ihn auch in der Figur des Robin Hood. Grundsätzlich blieb sich der Grüne Mann als Kulturgut in England, Schottland und Irland länger erhalten als auf dem europäischen Festland - obwohl auch dort die Spuren des Grünen Mannes im Kulturgut der Germanen und Gallier noch heute zu finden sind.

Fantasy 

Weltweit taucht er in der Fantasy-Kultur in vielfältigster Form auf, etwa bei „Der Herr der Ringe“ oder „Harry Potter.“ Im Neo-Paganismus, dem Neu-Heidentum, wird versucht, dem Grünen Mann wieder eine symbolhafte Wirkung anzueignen. Baumhoroskope entstehen und damit bestimmte Baumarten, die eine bestimmte Bedeutung haben. Begründen lässt sich das nicht, aber so ist es eben mit dem Glauben und mit Fabelwesen. Auch Natur- und Baumgeister, Baummenschen und der Baum des Lebens sind mit ihm verwandt. 

Klar ist nur: Der Grüne Mann bleibt ein uraltes Mysterium, das immer wieder neu interpretiert wird. Er bleibt zeitlos und gleichzeitig hochaktuell. Weil es immer um die Verbindung von Mensch und Natur geht. Um die Sehnsucht des Menschen nach dem Paradies, nach der ungestörten Symbiose von Mensch, Flora und Fauna. Um die vielfältigen Möglichkeiten, mit und in der Natur zu leben, aufzuatmen, von ihr zu lernen. 
Wir bei GartenARTen versuchen, ein wenig von dieser Vielfalt, der Faszination und der Ausdruckskraft des Grünen Mannes einzufangen und weiterzugeben.